Hyperborea, was auf Griechisch jenseits des Nordwindes bedeutet, ist in der griechischen Mythologie und ihrer antiken Überlieferung ein sagenumwobenes nördliches Land, die Heimat des Volkes der Hyperboreer. In der historischen Wissenschaft gilt der Mythos von Hyperborea als ein Sonderfall von Fantasievorstellungen, die für eine Vielzahl von Kulturen charakteristisch sind und keine konkrete historische Grundlage aufweisen.

Urheimat der Menschheit

In der Neuzeit verbreitete sich im Okkultismus und in der Theosophie die Vorstellung von Hyperborea als der Urheimat des modernen Menschen. Verschiedene zeitgenössische Autoren verorten Hyperborea in Grönland oder Skandinavien. Es wurde auch vermutet, dass Hyperborea auf einer Insel oder einem nun versunkenen Kontinent im Arktischen Ozean lag. Die alten Griechen glaubten, dass die Hyperboreer ein geheimnisvolles Volk waren, dessen Land der Aufenthaltsort und die Heimat des delphischen Lichtgottes Apollon war.

Den alten Überlieferungen zufolge gab es in einer Epoche der frühesten Vorgeschichte das Polarland Hyperborea, das an der Nähe des Nordpols lag. Dieses Gebiet war von Menschenwesen bevölkert, die über jene außermenschliche Geistigkeit verfügten, die später in der Symbolik der nördlichen Völker zum Ausdruck kam. Damit war Hyperborea der unmittelbare Ausgangs- und Entstehungspunkt der verschiedenen Kulturen, die diese Tradition einnahmen. Die Erinnerung an die arktische Heimat ist in der Tradition vieler Völker in Form geographischer Anspielungen oder symbolischer Urbedeutung bewahrt. So wurden spätere Zivilisationen als Erben dieser alten Hochkultur angesehen.

Hyperborea und Atlantis

Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten werden oft zwischen arktischen (nördlichen) und atlantischen (westlichen) Theorien angedeutet, da der Hauptort, der dem traditionellen Ahnensitz am Nordpol folgte, wohl in der Atlantik gewesen sein könnte.

Es ist bekannt, dass sich das Klima von Epoche zu Epoche durch die sich wandelnde Erdachsenneigung und die Verschiebung der Pole veränderte. Nach der Überlieferung soll diese Polverschiebung zu einem bestimmten Zeitpunkt stattgefunden haben, und zwar im Einklang mit einem metaphysischen Ereignis, bei dem die Ordnung der Natur eine geistig bestimmte Tatsache widerspiegelte.

Evolution der Evolutionstheorie

Fast alle Geschichtsdarstellungen und Forschungen basieren auf der Annahme, dass die Menschen früher primitiver waren, aber allmählich immer mehr Wissen und Unabhängigkeit erlangten, bis sie schließlich ihren heutigen zivilisierten Zustand erreichten. Wie dabei aber der Riesensprung von der Primitivität der wild lebenden Vorfahren zu der überraschenden Höhe der sumerischen, ägyptischen, indischen und chinesischen Kulturen möglich war, bleibt bisher unbeantwortet. Hier klafft eine große Lücke in der von der modernen Wissenschaft allgemein anerkannten Evolutionstheorie.

In den letzten Jahren wächst das Interesse am Thema des legendären Landes im Norden. Erst die Erkenntnis, dass es spirituelle, fast übernatürliche Kräfte gibt, die historische Ereignisse beeinflussen, führt zu einer echten Geschichtswissenschaft. So gelten die geheimnisvollen Stätten wie Hyperborea und Atlantis als die Erziehungsstätten der Menschheit. Sie hüteten die Quellen, aus denen die wichtigsten Impulse für die Menschheitsentwicklung entstanden.

Hyperborea ist der Schlüssel zum Verständnis des Wesens der griechischen Mythologie, der Prinzipien der antiken Philosophie und der Weltanschauungen in der Antike. Tatsächliche historische Ereignisse sind oft in tiefes Dunkel gehüllt, aber die Geheimnisse, die hier lauern, müssen erforscht werden, wenn man die frühe Menschheitsgeschichte entschlüsseln will.

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